Das Sakrament der Beichte hat es nicht leicht. Das hat Gründe: Lange und peinliche Befragungen haben in der Vergangenheit oft jene belastet, die eigentlich befreit und ermutigt werden wollten. Nicht wenige sexuelle Übergriffe fanden im Zusammenhang mit der Beichte statt. Das alles gehört zu den dunklen Kapiteln derer, die als Priester eigentlich dazu gesandt sind, den Menschen eine frohe Botschaft zu vermitteln.

Aber es gibt auch andere Erfahrungen. Gewissenhafte, gut ausgebildete und menschlich gereifte Priester können in der Beichte Menschen vermitteln, dass es nicht um Sündenregister geht, sondern um die Erfrischung unserer Beziehung zum lebendigen Gott. Die Aufforderung beichten zu gehen, ist getragen vom Bewusstsein, dass die Nachfolge Jesu nie völlig gelingt und jeder und jede von uns Dinge tut, die dem Evangelium entgegenstehen. Sie ergeht vor dem Hintergrund, dass mein Tun und Lassen immer auch Auswirkungen auf die Gemeinschaft hat. Beichte ist also irgendwie immer Kurskorrektur.

Zur Beichte gehören das Bekenntnis der Sünden, die Reue und die durch den Priester zugesprochene Befreiung von der Schuld in der sog. Lossprechung. Es ist dann ein Zeichen der Wiedergutmachung gefordert.

Das Beichtgespräch kann verschiedene Formen haben. In jeder Kirche stehen Beichtstühle. Sie bieten den Vorteil der Anonymität. Priester und Beichtende bzw. Beichtender sehen sich nicht von Angesicht zu Angesicht. Das ist anders in einem Beichtgespräch, das in einem „normalen“ Zimmer geführt wird. Hier sitzen sich beide Personen gegenüber und im freien Gespräch kann das gesagt werden, was gesagt werden soll.

Sollten Sie ein Beichtgespräch wünschen, melden Sie sich bitte im Zentralen Pfarrbüro zur Terminvereinbarung oder sprechen Sie einen der Priester direkt an.

Darüber hinaus beginnt jede Feier der Eucharistie mit dem gemeinsamen Schuldbekenntnis und der Zusage des Priesters: Der allmächtige Gott erbarme sich unser, er lasse uns die Sünden nach und führe uns zum ewigen Leben.

Vor den großen Feiertagen Weihnachten und Ostern kommen Christinnen und Christen zu Bußgottesdiensten zusammen. Sie wollen eine Gelegenheit sein, vor den oft hektischen Festtagen zur Ruhe zu kommen, das eigene Verhalten zu hinterfragen und zu bedenken, welch großes Geschenk uns Gott durch die Menschwerdung und die Auferstehung seines Sohnes Jesus macht. Musik und Texte spielen dabei eine große Rolle. Das allgemeine Schuldbekenntnis wird gesprochen. Eine persönliche Lossprechung gibt es nicht. Die Termine werden im Pfarrbrief veröffentlicht.